Link zum Bericht „Schwarzwälder Bote“ – Hunde bereiten Hochbetagten viel Freude
Während der vergangenen drei beruflichen Jahre war ich in einem Altenheim als Betreuungskraft tätig. Dies war aber eher eine Berufung für mich.
Respekt- und würdevoll mit Humor, Toleranz und Liebe zum Menschen betreuen, unterstützen.
Senioren und Seniorinnen nicht allein mit ihren Sorgen, Gedanken und Problemen lassen.
Hilfe zur Selbsthilfe, Beistand und Aufmerksamkeit
In das Heim, in dem ich tätig war, kamen regelmäßig 2 Dalmatiner mit ihrem Frauchen, welche die entsprechende Ausbildung und Zulassung hatte.
Es gab sogar Freudentränen bei den Teilnehmenden, auch die Hunde waren stets freudig aufgeregt. Es gab aber auch zum Beispiel eine Bewohnerin, die erst gar nicht mit wollte, einige Male später äußerte sie den Wunsch, „abseits“ zugucken zu dürfen. Andere Bewohner hatten ihr von den Hunden erzählt. Daher nahm ich sie beim nächsten Mal mit „hoch“ und liess sie mit etwas Abstand zuschauen.
Sie saß in ihrem Rollstuhl, sah aufmerksam zu und ihr wunderschönes Lächeln bei den Spielereien und Streicheleien der Hunde wurde immer freier.
Einige Male später liess sie sich ein Hunde-Begrüßungs-„Bussi“ auf den Arm drücken und strich dem Hund dann ganz besonnen über den Kopf.
Ab diesem Erlebnis war sie regelmäßig eine der BewohnerInnen, die sich stets aufrichtig auf diese Stunden freute.
Natürlich sollten hygienische und persönliche Möglichkeiten abgewogen und akzeptiert werden.
Nicht jeder mag Tiere, viele Ältere kennen Hunde nur „an der Kette“ für den Hof oder die Katze als „Mäusefänger“, manche haben schlichtweg Angst …
Die Besuchshunde und ihre Menschen sind darauf vorbereitet, meist gut ausgebildet und entsprechend eingewiesen.
Im Vorfeld sollte natürlich alles mit den Pflege- und Betreuungskräften abgestimmt werden.
Aber auch die „paar Minuten“ mit den Tieren, das Streicheln, das sanfte Bürsten des Fells, die leichten Stupser der Hunde,
all das sind wichtige und äußerst wertvolle Anregungen, die auch „nicht Demenzielle“ zu schätzen wissen.
Mein „Job“dabei war es, zu beobachten, zu unterstützen, die Bürste in die Hand zu legen und dabei zu schauen, wie die Bewohnerin bzw. der Bewohner darauf reagierte.
Es „bedarf“ unendlich viel Aufmerksamkeit, Zuneigung und Besonnenheit, um diese ruhig-fröhliche Stimmung zu halten und zu vermitteln.
Die Hand der Bewohnerin behutsam mit dem weichen Bürstchen zum Hunderücken führen, dabei auch den Hund im Auge zu behalten…
die Hand mit der Bürste dann sachte und gleichmäßig über das Fell führen…
Plötzlich erschien ein Lächeln, die Augen leuchteten.
Die Hand, der Arm, der sonst meist steif und kraftlos auf der Rollstuhllehne lag, bewegte sich gleichmäßig und immer leichter über das Fell.
Mein Arm wurde mit der anderen Hand gestreichelt, was ich als gutes Zeichen deutete, denn diese Bewohnerin wirkte sonst meist verschlossen.
Ich bin und bleibe weiterhin aufmerksam und aktiv, wenn ich auch in diesem Bereich nicht mehr beruflich tätig bin.
Das Thema im Allgemeinen bleibt doch eine meiner Herzenssachen.
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