Tiere sind Gefährten

Jeder, der (s)ein Herz auch für Tiere hat, wird nachempfinden können, wie sehr man an „seinem“ Tier hängen kann. Wie viel ihm oder ihnen dieses Tier bedeutet.

Katzenpfote

Kuschel-Katzenpfote Foto by Schrödis

Oftmals ist es ein Gefährte, ein treuer Freund, ein Wesen, dass zu einem aufblickt und Vertrauen zeigt. Dem man Zuwendung, Geborgenheit, Sicherheit gibt.
Das einem Dieses hunderfach zurückgibt, ihn dem es ohne „Muss“, einfach nur „da“ ist.

Tiere haben in unserer Zivilisation sehr viele unterschiedliche „Bedeutungen“.
Mehrfach habe ich hier schon darüber geschrieben.
Oft habe ich, wie bei den Artikeln „Massentierhaltung„, „Forschungstieren„, „Lebensmittelverschwendung„, „Tierhandel„,  „Tierversuchen„,  „Touristischen Stierkämpfen“ meine sehr eindeutige Haltung, die ich auch vertrete, deutlich gemacht.

Ein Mensch, der
– warum auch immer, darauf werde ich jetzt nicht wertend eingehen –
in eine finanzielle und sozial schwierige Situation kommt,
schon genug daran zu grübeln hat….
bekommt dann oft zu hören „…dann musst du eben deine Katze (oder deinen Hund) … weggeben… wenn du selbst kaum noch klar kommst…“ .

Diese Aussage lässt mich frösteln. Auch jetzt im Sommer.
Ein Hund oder eine Katze, ein Meerschwein, Wellensittich oder eine Ratte, welches Haustier auch immer, sofern gut und gesund gehalten,
ist nicht einfach „etwas“ zum „Weggeben“.
Es ist ein Freund, ein Gefährte, ja, manchmal eine Art „Kind-Ersatz“.

Wer gibt einen Freund weg?
Wer gibt sein Kind weg?
Gerade die Menschen, die aufgrund von sozialer Isolation meist nur noch ihren tierischen Freund und Begleiter haben, sollen dieses Wesen „weggeben“?
Sollen in dessen Augen schauen, die Liebe und die Trauer darin sehen und sie „abgeben“?
Die sanften Pfoten, das Anschmiegen, den Trost nie wieder „brauchen“?

Wer entscheidet, WAS ein Mensch, in solcher Situation, „braucht“?
Behörden, Gerichte, Politik und Staatsführung  sehen Tiere meist nur als „Sache“,
die nicht oder völlig unzureichend „schützens- und erhaltenswert“ eingestuft wird.
Tierschutz schreiben sich einige nur auf die Fahne, weil sie damit Aufmerksamkeit erhalten möchten.

Für die Tiertafeln in Berlin hoffe ich, das es eine gute und günstige Lösung gibt und sie nicht schließen müssen.
Damit auch „minderbemittelte“ Menschen ihre geliebten Tiere weiterhin mit dieser Unterstützung füttern können, sich mit ihnen spielend beschäftigen können, sie kostengünstig medizinische Versorgung erhalten.
Damit diese Menschen und ihre Tiere weiterhin miteinander leben können und nicht noch weiter auf der „sozialen Schiene“ herab rutschen.
Damit sie die wichtigen sozialen Kontakte, die sie vor Ort in der Warteschlange haben, nicht auch noch verlieren.
Damit sie und ihr Tier sich nicht noch mehr „verloren“ vorkommen.
Schlimm genug, dass in unserer Gesellschaft solche Ängste und Nöte mit Schulterzucken, Unverständnis und sogar Abwertung  abgetan werden.

Aufmerksam bleiben und aufmerksam machen… das ist auch weiterhin mein Anliegen…

link: tagesspiegel.de > Tiertafel Berlin