Echt nicht???
Ganz sicher nicht?!
Oh doch –
ganz sicher! Immer und immer wieder!
Es kommt in der Welt vor allem auf die Helfer an – und auf die Helfer der Helfer.
Albert Schweitzer (1875 – 1965), deutsch-französischer Arzt, Theologe, Musiker und Kulturphilosoph
Helfen…
Definition:
„jemandem das Tun einer Sache durch Übernehmen bestimmter Teile
oder einen Ratschlag ermöglichen oder erleichtern“.
Was „Helfen“ bedeutet, dürfte nahezu jedem (ich bin einfach mal optimistisch)
MENSCHEN klar sein. Wie „HELFEN“ funktioniert… nun ja.
Ich hoffe, dass man sich darüber nicht in Diskussionen verfangen (lassen) muss.
Helfen ist Unterstützen ohne eine GEGEN“leistung“ dafür zu erwarten,
einzufordern oder gar einzuklagen.
Aber warum „helfen“ – „mir hilft doch auch keiner“ !?
Und was ist mit dem höflichen respektvollen „Tür aufhalten“… zum Beispiel?
Ja – auch das ist eine Art von HILFE!
Jeder MENSCH, jedes Tier und jede Pflanze werden nicht nur einmal in ihrem LEBEN … HILFE brauchen.
Anderen zu helfen, macht einem MENSCHEN dies bewusst.
Tiere HELFEN unbewusst, ungesteuert, unbedacht, unüberlegt (nach „MENSCHLICHEM Ermessen“) – eben instinkitv.
DAS ist auch eine unfassbar wichtige Unterstützung – wer Tiere liebt und vielleicht sogar „hat“, weiß was ich meine.
Wir Lebewesen sind alle in der Lage, uns allen (gegenseitig oder natürlich auch selbst) zu HELFEN.
Helfen macht glücklich.
Die reine HILFE an sich – der helfende Gedanke an sich – kostet nichts, außer die Erkenntnis und womöglich Überwindung.
Die meist prekäre finanzielle Lage all der vielen weltweiten Hilfs-Organisationen …
ist oft mit „schamhaftem Schuldgefühl“ verbunden…
wenn man selbst mit heftigster Anstrengung kaum „über den Monat“ kommt…
Dann noch spenden… oder eben nicht spenden zu können, macht auch mich zum Beispiel sehr traurig.
Dann versuche ich die Möglichkeiten, die ich habe, ohne mich selbst noch mehr zu „verschulden“, als HILFE anzubieten und zu tun.
Auch die kleinen „geldlosen“ Hilfen kommen an, wenn auch „nur“ im Herzen, vielleicht nicht gleich im „Magen“.
Ich helfe aber auf meine Weise wie ich kann und mit den Mitteln die ich habe.
Zum Beispiel, in dem ich aufmerksam und HILFSbereit bleibe, Tierschutzarbeit weiter verbreite und der Öffentlichkeit immer wieder zeige:
MENSCH und TIER – brauchen Hilfe und können helfen.
Fast immer… der Wille zählt auch…
Die intensive Tierschutzarbeit, der Blog und die Veröffentlichungen von Bettina Marie Schneider … hier ein Beispiel aus ihrem blog:
link zu „gutes Karma to go – was tun wir hier eigentlich…“
ist für mich immer wieder ein Impuls und meine absolute Hochachtung „wert“.
Bettina – ich Danke dir wieder heute und immer… und all deinen Helfern und Unterstützern...
Verein „Frieden für Pfoten“ link zu „frieden für pfoten – peace for paws“
Es kennt wohl fast jeder MENSCH, das Gefühl…
Wenn einem (plötzlich) die Welt „unter den Füßen zusammenbricht“.
Wenn einem der Chef oder ein Kollege demütigt, vielleicht sogar mobbt…
Wenn einem der Henkel vom (vollen) Einkaufskorb abbricht und dessen Inhalt auf den Weg fällt… man sich beschämt bückt und alles versucht aufzulesen…
Wenn man eine Diagnose bekommt, die das Leben verändert…
Wenn man etwas erledigen soll und/oder muss, waszum Beispiel viele Regelungen erfordert, so dass man trotz intensiver Recherche das Gefühl bekommt, es reißt einen auseinander…
Wenn man innerlich um HILFE ruft, sich aber nicht traut sie auszusprechen…
Scham? Oh nein, nicht schon wieder ich?
Angst, verlacht und/oder abgewiesen zu werden?
Stolz? Ich krieg das schon alleine hin?
Manchmal – ohne eigenes Zutun – ist die HILFE ja da.
Sie ist neben dir, unauffällig, du spürst sie (noch) nicht.
Sie ist da, und wenn du wortlos bangst, das „man dir helfen möge“…
Sie macht kein „Gewese“ darum, sie braucht keine Zuschauer und Beifall-Klatscher.
MENSCHEN sind zu HILFE berufen. sie können HELFEN,
sie sind dazu befähigt, bewusst und organisiert eine solche Unterstützung geben zu können.
Und nicht „nur“ ihren MitMENSCHEN.
Sie können auch all den anderen Lebewesen helfen,
Tieren, Pflanzen, der ganzen Umwelt.
Jede „kleine“ Hilfe ist eine wichtige Hilfe.
Jede kleine Umarmung, jedes aufmunterungs-versuchende, oft zaghafte, unsichere Lächeln zeigt eine mögliche Hilfe an.
Jede moralische und praktische Unterstützung, jedes Geradestehen für den gemobbten Kollegen, zeigt dem Mobber: HALT – so nicht!
Jedes „ach herrjeh, darf ich Ihnen helfen?“ und mit-bücken, um das Rausgefallene aus dem kaputten Einkaufskorb aufzulesen, macht die Situation für den Betroffener besser.
Jedes „Oh nein, das tut mir so leid, wie kann ich dir helfen?“ zeigt das oft echte Mitgefühl, das Bedauern, das Angebot, einen zu unterstützen in solcher Not.
Jedes „Moment, warte mal, ich hab da ne Idee wie ich dir helfen kann“… oder einfach die stille Unterstützung beim TUN, das Abnehmen eines „Stapels“ vom zu erledigenden „Berg“…
Und manchmal … ist es eine Art „Kettenreaktion“ wie zum Beispiel gestern…
Gestern nachmittag war die Straßenbahn wieder phasenweise voll.
Nach nunmehr einem Jahr und acht Monaten in der Großstadt bin ich immer noch am „phuuusten“…
An einer Haltestelle sah ich ganz kurz einen (jungen?) Mann an der anbremsenden Straßenbahn entlang „nach vorne“ laufen. nanu, dachte ich…was…ääähm
Eine Frau einen Doppelkinderwagen mit zwei Kindern drin auf die Straße schieben.
Und danach eine Frau in einem großen Rollstuhl – ihre Körperhaltung und der Haltung ihrer Beine und Arme deutete ich als „fast oder ganz gelähmt“ – ihr Kopf bewegte sich kaum merklich und der Rollstuhl reagierte darauf in dem er anfuhr oder „ruckte“…
Ihr Mimik zeigte – für mich sah es so aus – ängstlich-verunsicherte Gefühle.
Als die Bahn dann stand und die Türen sich öffneten, schob die „Kinderwagenfrau“ den großen Kinderwagen herein auf den dafür vorgesehenen und beschilderten „Stellplatz“.
Ich hatte mich einige Stationen vorher in der Nähe der Stelle für Kinderwagen und Rollstühle gesetzt – meine „Ängste“… Ich brauche ja immer den „Fluchtweg“.
Diese dafür ausgeschriebenen „Stellplätze“ sind scheinbar so „konzipiert“,
dass ein „normaler“ Kinderwagen
und ein „einfacher Rollstuhl“ zusammen bzw. nebeneinander dahin passen müssten.
Die junge Frau mit dem großen Kinderwagen stellte diesen ihren Kinderwagen also wirklich gut bemessen an die eine Seite, war dann durch die Kinder sehr abgelenkt und am „sich kümmern“.
Die Frau in dem großem Rollstuhl war inzwischen auch an der „Einstiegs-/Einfuhr- Leiste“ der offenen Straßenbahntür angekommen…
aber sie konnte nicht REIN – weil die junge Frau an dem Kinderwagen… nunja.
Die Rollstuhlfrau schien etwas zu „sagen“ – es kam aber nicht „hörbar“ an.
Ich stand auf und ging die zwei, drei Schritte zur „Kinderwagenfrau“ und sprachsie vorsichtig-freundlich an:
„Entschuldigen Sie, hinter Ihnen möchte noch jemand hier hinein, mit einem Rollstuhl,
könnten Sie bitte ein wenig mehr Platz machen…“
Sie schien verdattert im erstem Moment, dann sah sie mich an,
sah sich um, erkannte und reagierte, ging die zwei kurzen Schritte an die Seite,
zu dem (von einem jungen Mann ca zwei Sekunden vorher HILFREICH
freigemachten) Sitzplatz neben der „Stellfläche“…
So war der „Weg“ für die Rollstuhlfahrerin etwas freier, ich nahm auch nach kurzen den „Platz vermessen“-Gucken an, das sie nun „herein kommen“ könnte und auf den freien Stellplatz passen würde…
Aber ihre offensichtliche auch kommunikative Einschränkung schien sie „erstarren“ zu lassen.
Als ich gerade „eine Sekunde“ überlegte, wie ich weiter HELFEN könnte –
kam der junge Mann, der beim langsamen Heranfahren an die Haltestelle an der Bahn entlang „nach vorne“ gelaufen war,
hinter die Rollstuhlfahrerein gelaufen, sprach sie ruhig an und… schob sie dann rein in die Straßenbahn.
Ich hörte sie ganz leise zu ihm sagen „ich hab so Angst da über die Schwelle“ und ihr Gesicht strengte sich beim Sprechen ganz sichtbar an.
Der junge Mann war – ganz offensichtlich –
ein ihr bekannter und sehr zugewandt-routinierter Begleiter…
Er hatte beim Straßenbahnfahrer um „mehr Zeit wegen dem Rollstuhl“ gebeten…
Sie aber schaute mich kurz und sehr deutlich an, versuchte zu lächeln und – ja, ich kann „Gedanken lesen“!
Ich brauche kein gesprochenes Dankeschön oder sonst sowas.
Mir das Herz auf… diese vielleicht insgesamt zwei Minuten… und es war, geschah soviel in diesen wenigen Minuten…
DAS ist für mich HELFEN.
Achtsam sein, Beobachten (kurz oder eben etwas länger aufmerksam),
kurz überlegen und HANDELN.
Das Aufstehen.
Das Ansprechen und um das bitten, was notwendig ist.
In dem Moment.
Der junge Mann, der „seinen“ – zwei Haltestellen vorher eingenommenen – Sitzplatz verließ, um der Kinderwagenfrau wiederum „Platz zu machen“…
DER hat auch gut beobachtet und mitgedacht und – GEHANDELT.
Mein Kopf dröhnte wie immer in der Straßenbahn, meine Ängste
und das „Zusammenziehen / Halb-Erstarren“ wegen dem Trubel um mich –
in solchen Momenten wird mir aber wieder bewusst, dass ich LEBE.
Und trotz Allem imstande bin, auch zu HELFEN.
Darauf darf ich ein ganz klein wenig auch stolz sein, und das bin ich auch.
Achso, ja klar, der junge Mann hätte… dann erstmal in die Bahn einsteigen und die junge Kinderwagenfrau ansprechen und so weiter…
Aber so… war es irgendwie auch ein Bekenntnis fürs DASEIN von uns anderen . 😉

helfen mit herz – bild by hoschkat