Wenn die Jecken los sind…

Die „Mitwirkung“ von Tieren in der „Unterhaltungsbranche“ wird ja mittlerweile endlich deutlich kritischer betrachtet.
Einmal im Jahr, wenn viele Menschen einfach nur feiern, lachen, tanzen, jubeln und singen wollen… dann wird es für DIEJENIGEN Tiere, die diesem Freudentaumel nahezu schutzlos ausgesetzt sind, zur Tortur.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Beitrag im Facebook. Von Peta als Warnung gedacht, eben solche Karnevalsumzüge zu meiden…

Ich zeige hier nur einen Kommentarpost auf und darunter meine Antwort.

Ich muss schon sagen, ich bin sauer auf einige hier…
1. Kenntnis von Pferden insbesondere Kaltblütern (Rassen und Charaktereigenschaften) scheint hier keiner zu haben…bedauerlich (die haben in Minen mit Sprengungen gearbeitet, das sie die Erzlohren gezogen haben, es arbeiten immer noch welche im Wald, um Baumstämme zu ziehen und in Belgien wird mit Kaltis im Meer gefischt, um nur ein paar Beispiele zu nennen)
2. ich habe keinen EINZIGEN von euch bei den Umzügen gesehen, die mitgegangen sind…also wisst ihr aus 1. Hand, wie es läuft, das wage ich mal zu bezweifeln
3. wenn ein Pferd nicht gut drauf ist (Pferde sind auch nur Menschen ;-)…geht das gar nicht erst mit…
4. Sollte es mit einem Pferd während des Zuges Probleme geben, wird an der nächsten Möglichkeit aus dem Zug raus gegangen
5. Es geht immer ein Tierarzt mit, um die Gesundheit des Pferdes zu beobachten, kontrollieren und ggf. aus dem Zug raus zu nehmen.
6. Sogenannte Tierschützer haben die Pferdeställe bedroht (kann ich nur aus Bonn sagen), das nennt ihr Tierschutz??? (bitte mal dringend um Dressurpferde kümmern, um nur ein Beispiel zu nennen)
7. alle Dinge die hier passiert sind, sind passiert, weil Menschen, die Tiere geschlagen haben (Bonn), es war immer nur 1 Viertel, indem es Probleme gab und immer nur eine Bevölkerungsgruppe
8. Die Pferde machen Karnevalstrainings mit, mehrfach im Jahr
9. die Berittenen,müssen meines Wissens nach eine bestimmte Anzahl an Reitstunden nachweisen, damit sie überhaupt mitgehen können / dürfen / zugelassen werden. Da ich nur bei den Kaltblütern an den Bagagewagen mitgegangen bin, kann ich hier die Anzahl der Stunden nicht angeben. Wie gesagt ich kann nur zu Kaltis etwas sagen, was die einzelnen Berittenen angeht, da kenne ich die Pferde nicht.

vor 3 Jahren war ich auf -als Zuschauerin- einem großen Thüringer Karnevalsumzug dabei. War selbst einige Jahre aktive Tänzerin in einem Karnevalsverein.
Mir taten ALL die Tiere leid, die dort verkleidet oder „geschmückt“ mitten im lauten Trommel- und Trompetentrubel mitlaufen mussten oder in der johlenden pfeifenden Zuschauermenge waren.

„2. ich habe keinen EINZIGEN von euch bei den Umzügen gesehen, die mitgegangen sind…also wisst ihr aus 1. Hand, wie es läuft, das wage ich mal zu bezweifeln „

©by annalenaKat

zu „2…“ wie man auf dem Bild sehen kann (ich habe die Gesichter natürlich unklar gemacht) war es grad eine eher ruhige „Ecke“ in der ich mit den beiden Reiterinnen und den Pferden Kontakt aufnahm.
Die vordere Reiterin erzählte mir, dass dieses Pferd auf dem sie saß, das dritte Jahr auf diesem Umzug mitgeht. Es auch nur diesen einen öffentlichen „Auftritt“ im Jahr hat und sie darauf achtet dass das auch so bleibt. Sie üben es einige Wochen vorher mit stetig wachsendem Menschen- und Lärmpegel. Sie sei aber immer auch sehr froh wenn der Trubel vorbei ist und es den Tieren gut gehe dabei und danach.

„3. wenn ein Pferd nicht gut drauf ist (Pferde sind auch nur Menschen ;-)…geht das gar nicht erst mit…“
zu „3…“ ich habe leider auf mehreren solcher Veranstaltungen sehen müssen, dass die Pferde mit „Ohrfeigen“, kurzen aber sicher schmerzhaften Stockhieben und Rissen an den Trensen und Gebissriemen… zur „Ordnung“ gerufen wurden. Verhindern konnte ich das dann nicht mehr 😦

„4. Sollte es mit einem Pferd während des Zuges Probleme geben, wird an der nächsten Möglichkeit aus dem Zug raus gegangen „
Zu „4…“ Ich bin neben den insgesamt 3 Damen auf „ihren“ Pferden mitgelaufen, da die Reiterin meinte das wäre okay und die Tiere würden mich mögen. Es ging noch ein sehr junger, aber kräftiger Mann mit, der offensichtlich auch ein „Aufpasser“ war.
In einer engen, schmalen Kurve kam es dann leider zu einem Vorfall. Das eine Pferd bäumte sich etwas auf und in der Zuschauermenge wurden Schreie laut. Das Pferd reagierte mit Austritten nach hinten. Ich ging zu den jaulenden Leuten und rief ihnen zu, sie sollten bitte mal rückwärts gehen und nicht so schreien. Der junge „Aufpasser“ versuchte währenddessen zusammen mit der Reiterin, das Pferd wieder zu beruhigen.
Der „Tritt“ landete somit in der Luft, etwa 2 Meter vor meinem Kopf.
DAS TIER KANN NICHTS DAFÜR!!!!
Aber es wurde eben NICHT aus dem Zug „rausgenommen“.
Es war dann auch wieder ruhiger und wurde in die Mitte des Reiter-Trios genommen. Ich „durfte“ dann auch weiter dabei bleiben.

„5. Es geht immer ein Tierarzt mit, um die Gesundheit des Pferdes zu beobachten, kontrollieren und ggf. aus dem Zug raus zu nehmen. „
zu „5…“ – ob der junge Mann nun ein Tierarzt war oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber er wirkte zuverlässig und nicht brutal auf mich.

Als sich der Umzug auflöste, bedankten sich die Reiterinnen und der junge Mann auch kurz bei mir.

Was ich damit sagen möchte, es wird immer für die Tiere eine „Muss-Aufgabe“ sein.
Es ist die Freude der Menschen, nicht die Freude der Tiere.
Dieser Lärmpegel, das Kreischen, das ganze bunte Zeugs… sorgt – logischerweise! – für Stress.
Den zu bedenken, zu beachten und möglichst wegzulassen oder wenigstens sehr minimal zu halten, wird immer die Aufgabe sein, die wir alle – ob als Zuschauer oder als Mitwirkende – haben.

Meiner Meinung nach sollten Tiere nicht für die Unterhaltung der Menschen herhalten müssen.
Tiere sind keine „Sache“ sondern einzigartige, schützenswerte Lebewesen.

Die Diskussion irritiert(e) mich schon immer.
Natürlich ist es erstmal „schön“… bunt, fröhlich, gesellig und für den Karneval natürlich sehr lustig.
Aber gleichzeitig – und da wird mir sicher jeder noch nicht verrohte, fühlende, empathische Mensch zustimmen – ist es doch logischerweise gerade für die Tiere die dort „vorgeführt“ werden, eine Tortur ohnegleichen.

Also wäre es definitiv „angebracht“, endlich mal damit aufzuhören, Tiere solchen „Shows“ auszusetzen…

 

 

 

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