Diese 10 Tage seit der Beisetzung waren mit vielen Alltäglichkeiten gefüllt.
Doch immer zwischendurch kamen bei mir und den Freunden kurze Momente des Innehaltens, der Erinnerung, der Traurigkeit.
Ich bin sehr froh darüber. Es wäre eher merk- /denkwürdig, wenn es nicht so wäre.
Immer wieder erkenne ich nun noch schärfer die Vergänglichkeit,
da driften schon einige Eingebungen und Zitate in meine Sinne.
Eigentlich muss ich mich derzeit ganz gezielt konzentrieren,
aber es hilft tatsächlich auch dabei,
manchmal kurzzeitig die Gedanken „schweifen“ zu lassen.
„Alles kommt und geht, aber es ist nie ganz weg,
es nimmt nur eine andere Form an.“
Lutz Brana
Nichts bleibt für immer, alles um uns herum ist vergänglich.
Und doch versuchen wir, es zu halten, zu erhalten.
Zu behalten. Festzuhalten.
Aber es wird gehen, uns verlassen, aufhören, sich auflösen.
Auch Anderes, wie Häuser, Bäume, Lebewesen, Steine,
meine Lieblingstasse oder …
zum Beispiel Freundschaften, Gefühle, können und werden vergänglich sein.
Sich daran erinnern an die schönen, ärgerlichen, lustigen, traurigen,
erschrockenen oder besinnlichen Momente, miteinander…
Das macht es doch aus, das ist im Leben mit das Wichtige.
Wesen, Dinge, Menschen, Tiere und das Andenken daran
lassen uns durch das Erinnern die Vergänglichkeit ertragen.
Sich auch am „kleinen Alltag“ erfreuen, ein Lächeln zurückgeben
und damit erfreuen und verwundern,
zur Erinnerung werden und beitragen, all das lässt uns
die Vergänglichkeit … ein klein wenig … erträglicher machen.
Trauer um einen guten, ehrlichen Freund
Vielleicht wird morgen früh meine Lieblingstasse runter fallen,
vielleicht geht sie kaputt dabei.
Ich werde nicht meckern oder grollen, weil sie nun kaputt ist.
Ich werde lächeln und denken
„Hey, danke, es war schön mit dir, aus dir meinen Kaffee zu trinken.
Jedesmal über den Spruch auf dir zu grinsen.“
Und dann werde ich mir eine neue Tasse zur „Lieblingstasse“ aussuchen,
aus den vielen bunten Tassen die wir haben.
Der Freund, der nun seine Ruhe gefunden hat, dessen Ehrenfeier wir mit
seiner Musik, Tränen, Lächeln, dem Anschauen seiner Bildwerke und
gedenkenden Erzählungen würdig und fröhlich begangen haben,
ist nicht ersetzbar. Und das ist GUT so!